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DHH841 > AGZ      01.11.09 11:09l 230 Lines 9857 Bytes #999 (360) @ BAY
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Subj: HamRadio 2day 331-2009
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(c) AGZ e.V. 2001-2009              DL: HamRadio 2day 331-2009
                                              1. November 2009

                     Redakteur und Autor:
                         Ralph, DC5JQ
                               

SCHWEDEN NIMMT PLC-GERAETE AUS DEM MARKT

(rps)  Die schwedische Regulierungsbehoerde hat kuerzlich  auf
einer  Sitzung der CEPT-Working-Group on Spectrum  Engineering
in Bordeaux mitgeteilt, das Land habe etliche PLC-Produkte aus
dem  Markt  genommen, also deren Verkauf und Handel untersagt.
Dies geschah, obwohl die Geraete von ihren Herstellern gemaess
einer  europaeisch  harmonisierten  Norm  zertifiziert  worden
sind, und zwar nach der 1998er Version von EN 55022. Grundlage
dieser  Entscheidung  ist ein formaler  Antrag  innerhalb  des
zustaendigen  Normungsgremiums ETSI,  diese  Norm  zurueck  zu
ziehen  und  durch  eine neue Version aus dem  Jahre  2006  zu
ersetzen.  Diese neue Norm thematisiert erstmals ausdruecklich
auch  die Emissionen von PLC-Systemen und gibt Grenzwerte  und
Messverfahren   vor,  die  der  Industrie   ueberhaupt   nicht
gefallen, wie die Diskussion bei ETSI jedenfalls zeigte.

Der  eigentliche  Grund  fuer  diesen  richtigen  Schritt  ist
allerdings  die nachgewiesene Tatsache, dass trotz  Einhaltung
einer Norm Stoerungen bei anderen Geraeten vorliegen, etwa bei
Kurzwellenrundfunkempfaengern     und     Empfaengern      von
Funkamateuren.

Quelle: RSGB und European Communications Office

http://www.ero.dk/37D6714E-27DF-42D7-AF4B-
D790B0083183?frames=no&


KOMMENTAR

(rps)   Rechtsstandpunkt  der  AGZ   e.V.   ist,   dass   eine
harmonisierte  EMV-Norm lediglich praeventiven Charakter  hat;
etwa  in  dem Sinne, damit nicht zu viel Unrat auf  den  Markt
kommt.  Im  konkret auftretenden Stoerfall  jedoch  besagt  in
unserer  Sicht  eine Norm gar nichts. Hier zaehlt  einzig  und
allein  das  Schutzziel  in  Artikel  5  und  Anhang   1   der
europaeischen EMV-Richtlinie, wonach Betriebsmittel  nach  dem
Stand  der Technik so konstruiert und gefertigt sein  muessen,
dass  die  von  einem  Geraet verursachten elektromagnetischen
Stoerungen    keinen   Pegel   erreichen,    bei    dem    ein
bestimmungsgemaesser      Betrieb      von      Funk-      und
Telekommunikationsgeraeten oder anderen Betriebsmitteln  nicht
moeglich  ist.  Paragraf  5  des deutschen  EMV-Gesetzes  geht
folgerichtig auch nur von der widerleglichen Vermutungswirkung
einer Norm aus.

Das   bedeutet,  dass  es  einen  Automatismus  zwischen   dem
Erfuellen einer Norm und Stoerungsfreiheit im rechtlichen Sinn
nicht  gibt:  Die konkret auftretende Stoerung  widerlegt  die
Erfuellung  der  "grundlegenden  Anforderungen"  gemaess  EMV-
Gesetz  und EU-Richtlinie im Einzelfall - und das Geraet  muss
ausser Betrieb genommen werden. Unsere Rechtsauffassung  wurde
bereits  in  einem  Verfahren  vom  Verwaltungsgericht   Koeln
bestaetigt,  bei dem es um elektromagnetische  Stoerungen  bei
Nichtamateurfunkgeraeten   ging.  Aktuell   handelt   Schweden
ebenfalls nach diesem Prinzip.

Ralph, DC5JQ


WSPR-BAKENSENDER AKTIV

(rps)  Seit  Mitte Oktober gibt es in Namibia  im  Sueden  von
Afrika  einen Bakensender, der zwischen Achtzig- und Zehnmeter
rund um die Uhr im extrem effektiven WSPR-Protokoll sendet. Er
hat das Rufzeichen V53ARC. Gebaut und dort errichtet wurde  er
von  Gernot  Frauscher,  OE1IFM. WSPR  ist  ein  speziell  zum
Studium der Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle geschaffenes
digitales Protokoll, das Physik-Nobelpreistraeger Joe  Taylor,
K1JT,  entwickelt  hat.  Mit  kleinsten  Senderleistungen   im
typischen   Bereich  von  einem  bis  zu  zehn   Watt   werden
standardisierte  Informationen wie das eigene Rufzeichen,  die
verwendete  Senderleistung und der QTH-Locator uebermittelt  -
und  dies  bei Signal-zu-Rauschverhaeltnissen bis herunter  zu
fast -30 dB!

WSPR   funktioniert  mit  fast  jedem  Windows-PC  und  seiner
Soundkarte - genau wie PSK31 und andere Digimodes auch.  Laden
koennen  Sie die Software und die Beschreibung des  Protokolls
bei Joe Taylor persoenlich an der Universitaet Princeton, hier
die Adresse:

              physics.princeton.edu/pulsar/K1JT.

Noch  viel mehr Information ueber diese sehr interessante  Art
zu kommunizieren finden Sie im WSPR-Net. Hier seine Adresse:

                       www.wsprnet.org.

Dort    wird    unter   anderem   auch    eine    Liste    von
Amateurfunkstationen  permanent aktuell gehalten,  die  andere
WSPR-Betreibende empfangen und auf einen Server  hoch  geladen
haben.  Klinken Sie sich als sendende Station in  dieses  Netz
ein,  dann  koennen  Sie  bereits wenige  Minuten  spaeter  im
Internet  sehen,  wo in der ganzen Welt sie  gerade  empfangen
worden sind. Es ist schon extrem spannend anzuschauen, wie man
zum  Beispiel mit drei Watt out in einen simplen Langdraht  am
Abend  von  den  USA bis nach Australien auf 10 MHz  decodiert
wird.

Die Technik und noch viel mehr ueber den neuen Bakensender  in
Namibia  erfahren Sie auf Gernot Frauschers Homepage, die  Sie
hier finden:

                        www.oe1ifm.at.

Es bleibt noch, Ihnen die Frequenzen zu nennen, auf denen sich
WSPR-Begeisterte treffen und auf denen auch V53ARC mit jeweils
16 Minuten Versatz sendet. Hier sind sie:

      3592,6, 7038,6, 10138,7, 14095,6, 18104,6, 21094,6
                      und 28124,6 kHz.

Exakt  diese  Frequenzen muessen Sie auf Ihrem Transceiver  im
Modus  USB - also ueberall grundsaetzlich im oberen Seitenband
- einstellen und in Joe Taylors Software eingeben. Viel Erfolg
- zumindest beim Mitschreiben!


KEINE IONOSPHAERE MEHR DA?

(rps)  Kein Problem - schaffen Sie einfach Ihre eigene!  Genau
das   haben  Wissenschaftler  des  HAARP-Projekts  in   Alaska
kuerzlich  getan.  HAARP  steht fuer  "High  Frequency  Active
Auroral  Research  Program".  Die  Forscher  schickten  derart
intensiv  gebuendelte  Hochfrequenzenergie  in  die  Schichten
oberhalb unserer Atmosphaere, dass man am Boden nicht nur  ein
diffuses  Leuchten  wahrnahm,  sondern  auch  ein  Gebiet  mit
kuenstlich  geschaffenen ionisierten Atomen  erzeugte  -  eine
eigene kleine Ionosphaere eben.

Projektleiter Todd Pedersen, Physiker am US Air Force Research
Laboratory in Massachusetts, sagte zu diesem ueberwaeltigenden
Ergebnis,   dass   man   nun   nach   20   Jahren   intensiver
Forschungsarbeit  so weit sei, nicht mehr  unbedingt  auf  die
natuerliche Ionosphaere vertrauen zu muessen. Man verfuege nun
-  jedenfalls im Ansatz - ueber die Moeglichkeit, sich je nach
Bedarf  optimierte eigene ionosphaerische Schichten erschaffen
zu   koennen.   Dies  duerfte  natuerlich   vor   allem   fuer
militaerische Anwendungen interessant sein, die in den letzten
Jahren  immer  mehr  auf die Kurzwelle und digitale  Verfahren
setzen.

Einige  Daten zu HAARP: Die Senderleistung betraegt  etwa  ein
Megawatt, waehrend die effektive Strahlungsleistung bei 96 dbW
liegt.  Das  sind immerhin mehr als eine Milliarde  Watt  bzw.
1000  Megawatt ERP, die hier senkrecht in den Himmel geschickt
werden koennen. Der Antennengewinn betraegt also stattliche 30
dB.  Zum Einsatz kommt ein Flaechenarray von Halbwellendipolen
mit    einem   Reflektorgitter   am   Boden.   Der    nutzbare
Frequenzbereich ist 2,8 bis 10 MHz auf der Kurzwelle.

Klar,  dass  man damit kuenstliche Nordlichter und  noch  viel
mehr   erzeugen  kann.  Welcher  aktive  Kurzwellenfunkamateur
haette  sich  in den letzten Monaten keine eigene  Ionosphaere
gewuenscht? Mehr dazu finden Sie auf der Website des  Projekts
unter

                     www.haarp.alaska.edu.


EINEN NEUEN INTERNETAUFTRITT

(rps) hat die AGZ seit mehr als einer Woche. Das seit dem Jahr
1998  genutzte und mittlerweile ziemlich antiquarisch wirkende
Frame-basierte  Design  mit  Web-Standards  aus  dem   letzten
Jahrhundert wurde ersetzt durch eine durchgaengige  XHTML-1.0-
Transitional-Stuktur,  die zum Zweck des  Designs  auf  CSS  2
zurueck greift. Das Layout wurde kraeftig modernisiert.  Dabei
stand   das  Ziel  der  Uebersichtlichkeit  und  Klarheit   im
Vordergrund. Die Transformation von 330 HamRadio-2day-Ausgaben
war  wirklich keine leichte Aufgabe. Sie koennen nun auch,  da
die   Frames   weggefallen  sind,  in   Google   und   anderen
Suchmaschinen   nach  unseren  Inhalten  recherchieren,   auch
HamRadio 2day ist mittlerweile von Anfang an erfasst.

Noch eine Neuerung hat der Internet-Relaunch der AGZ gebracht:
Nachdem  der  MP3-Codec nun doch langsam in die  Jahre  kommt,
bieten  wir  unsere Audioausgabe von HamRadio 2day zusaetzlich
im  auf MPEG-4 basierenden und deutlich besseren AAC-Codec an.
AAC  steht fuer das, was es ist, naemlich fuer "Advanced Audio
Codec".  Anhoeren  koennen Sie sich  unsere  AAC-Ausgaben  zum
Beispiel   mit   den  aktuellen  Versionen  von   Winamp   und
RealPlayer. Auch der Windows Media Player kann es - aber  nur,
wenn  das  Betriebssystem aus anderer Quelle ueber einen  AAC-
Codec  verfuegt.  AAC  kann  bei  gleicher  Dateigroesse  eine
erheblich bessere Qualitaet liefern. So konnten wir  etwa  die
obere  Audiogrenzfrequenz von 8 auf 16  kHz  verdoppeln.  Viel
Spass mit unserer neuen Website!


Vy 73,
Ralph, DC5JQ


Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik

                              AGZ

sowie auf unserer Internet-Website

                         www.agz-ev.de

nachlesen  und  auch  in Digital Audio  im  MP3-Format  hoeren
koennen. Wenn Sie moechten, koennen Sie auch Mitglied der  AGZ
werden  und unsere Arbeit so unterstuetzen. Den Aufnahmeantrag
finden Sie im Internet:

     http://www.agz-ev.de/agzev/satzung/aufnahmeantrag.pdf

Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.

--

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.

   * Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins CB Packet-Radio uebernommen *

73 de Hans!

 


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