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DHH841 > AGZ 22.11.09 12:13l 185 Lines 7899 Bytes #999 (360) @ BAY
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(c) AGZ e.V. 2001-2009 DL: HamRadio 2day 333-2009
22. November 2009
Redakteur:
Ralph, DC5JQ
Autoren:
Joerg, DG1JC (jd)
Ralph, DC5JQ (rps)
Willkommen zur Schnapszahlausgabe, die allerdings sehr ernste
Inhalte hat!
AUF EIN NEUES: EMV- UND FREQUENZNUTZUNGSBEITRAEGE
(rps) Bundeswirtschaftsminister Rainer Bruederle gibt im
Amateurfunk wirklich keinen guten Einstand. Am letzten
Donnerstag liess sein Ministerium im Bundesgesetzblatt die
"Dritte Verordnung zur Aenderung der
Frequenzschutzbeitragsverordnung" verbindlich
veroeffentlichen. Fuer die Jahre 2005 bis 2007 sollen nun von
jedem Funkamateur die folgenden Geldbetraege verlangt werden:
Jahr Frequenznutzungsbeitrag EMV-Beitrag
2005 2,40 Euro 18,90 Euro
2006 3,41 Euro 17,40 Euro
2007 6,55 Euro 16,16 Euro
In Summa sind dies 64,82 Euro, zu deren Zahlung Funkamateure
demnaechst per Beitragsbescheid einzeln aufgefordert werden.
Das Geld wird allerdings nicht fuer jedes zugeteilte
Rufzeichen erhoben, sondern nur fuer das personengebundene
Rufzeichen. Bezugsgroesse ist also der Funkamateur als Mensch.
Seit dem Verschicken der letzten Beitragsbescheide vor einigen
Jahren sind etliche Gerichtsverfahren negativ fuer die
Inkassobehoerde Bundesnetzagentur ausgegangen. Tragendes
Argument der Verwaltungsrichter war dabei bislang, dass die
Bundesnetzagentur nicht nachvollziehbar darlegen konnte, wie
die Betraege konkret zustande gekommen sind. Dazu muss man
wissen, dass die hier zugrunde liegenden Gesetze TKG und EMVG
vorschreiben, die beiden Beitragshoehen nach dem tatsaechlich
geleisteten behoerdlichen Aufwand jaehrlich neu festzusetzen,
wobei ein angemessener Selbstbehalt fuer die Abgeltung des
Allgemeininteresses an einer stoerungsfreien Frequenznutzung
abgezogen werden muss.
Die Frequenzschutzbeitraege fuer das Jahr 2005 wurden bereits
schon einmal im Juni desselben Jahres in genau gleicher Hoehe
festgesetzt. Nach den verlorenen Musterprozessen sind bislang
allerdings keine Bescheide mehr verschickt worden. Das
versucht man jetzt offenbar nachzuholen. Die Jahre 2004 und
davor sind bereits verjaehrt.
Da man auch diesmal das Zustandekommen der Zahlen aus dem
Verordnungstext nicht einmal ansatzweise entnehmen kann, haben
wir die Pressestelle des Bundesministeriums fuer Wirtschaft
und Technologie dazu befragt. Wir werden Sie ueber die
eventuelle Antwort natuerlich informieren. Schliesslich dienen
so genannte Beitraege im deutschen Verwaltungsrechtssystem
dazu, vom Staat fuer den Buerger konkret erbrachte
Dienstleistungen gegenzufinanzieren. Und da wuessten wir
gerne, um was es sich denn hier eigentlich handelt.
Quelle: Bundesgesetzblatt
POSITIV ZU EINER MITTELWELLENZUWEISUNG
(rps) fuer Funkamateure steht die britische
Regulierungsbehoerde Ofcom. Sie hat diese Woche die gesamte
Oeffentlichkeit in ihrem Land aufgefordert, Kommentare und
Meinungen zu den auf der Weltfunkkonferenz der ITU Anfang 2012
anstehenden Fragen einzureichen. Dabei ist es schon auf den
ersten Blick bemerkenswert, dass Ofcom die wissenschaftliche
Nutzung von Frequenzen - etwa durch den
Radioastronomiefunkdienst und die Weltraumforschung - in einem
Atemzug mit dem Amateurfunkdienst nennt und beides
gleichberechtigt nebeneinander im relevanten Textdokument
behandelt. Der wissenschaftliche Anspruch unseres Funkdienstes
wird in England offenbar voll und ganz akzeptiert.
Frage Nummer 23 an die britische Oeffentlichkeit lautet: "Soll
dem Amateurfunk eine Zuteilung im Frequenzbereich 415 bis
526,5 kHz gegeben werden - und wenn ja, wo?" Gleichzeitig
teilt Ofcom ihre Position dazu mit: naemlich die
ausdrueckliche Unterstuetzung von Studien seitens des
Amateurfunkdienstes in diesem Bereich der Mittelwelle. Die
Regulierungsbehoerde weist darauf hin, dass im Vereinigten
Koenigreich bereits seit laengerer Zeit Einzelgenehmigungen
bei 500 kHz mit erfolgreichem Ergebnis erteilt worden sind.
Auf der Weltfunkkonferenz 2012 will man die Interessen von
Seefunk, Flugfunk und Amateurfunk ausgewogen vertreten und so
zu einer befriedigenden Loesung fuer alle Beteiligten
gelangen.
Quelle: RSGB und Ofcom
http://www.ofcom.org.uk/consult/condocs/wrc_12/
D-STAR WEITER AUF DEM VORMARSCH
(jd) Von wegen D-STAR erlaubt keine eigenen Entwicklungen:
Dank den Bemuehungen von Jonathan, G4KLX, sowie Torsten,
DG1HT, und Markus, DH2YBE, ist es nun moeglich, einen Digital
Voice Repeater komplett selber zu bauen, und zwar ohne dass
auf Hardware eines bestimmten japanischen Herstellers zurueck
gegriffen werden muss. Joerg, DG1JC, konnte sich von dieser
Tatsache selbst ueberzeugen, indem er eine solche
Relaisfunkstelle fuer digitale Sprache mit einem 9k6-faehigen
Empfaenger, einem ebensolchen Sender und einem Computer nach
dem von Jonathan, Torsten und Markus entwickelten System
aufgebaut hat.
Dieser neue Digital Voice Repeater laeuft unter dem von der
Bundesnetzagentur zugeteilten Rufzeichen DB0AGZ in
Grevenbroich bei Duesseldorf auf der Frequenz 439,500 MHz und
verfuegt natuerlich auch ueber einen Zugang zum weltweiten
Netzwerk ueber den EU-Trustserver.
Als Hardwarekomponenten kommen zurzeit ein Yaesu FT857 als
Empfaenger und ein Motorola GM1200 als Sender sowie ein PROCOM-
Duplexer und ein Windowsrechner zum Einsatz. Fuer die
Auswertung und Steuerung von Empfaenger und Sender wird ein
Velleman USB Development Board verwendet. Die 9k6-faehigen Ein-
und Ausgaenge der Funkgeraete werden ueber zwei Soundkarten
versorgt. Die Steuerung der beiden Funkgeraete uebernimmt die
von Jonathan, G4KLX, programmierte Software.
Die Anbindung an das weltweite Netzwerk wird durch die von
Scott, KI4LKF, entwickelte Gatewaysoftware "Open G2"
realisiert. Torsten und Markus haben einige Zusatzprogramme -
wie etwa den XMonitor und XAudio - programmiert und die APRS-
Software von Pete Lovell, AE5PL, auf das X-System angepasst.
Diese Linux-Software laeuft in einer virtuellen Umgebung mit
auf dem Windowsrechner. Das Zusammenschalten der Komponenten
und die Inbetriebnahme konnte durch Gerrit, DF8JO, und Joerg,
DG1JC, in wenigen Stunden durchgefuehrt werden.
Torsten und Markus arbeiten momentan an einer Anleitung zum
Aufbau eines solchen Repeaters. Dieses Dokument und natuerlich
die notwendige Software wird in Kuerze im Internet verfuegbar
sein. Die Funktionalitaet und Qualitaet dieser Loesung steht
einem kommerziellen Digital Voice Repeater in nichts nach und
natuerlich ist sie auch vollstaendig kompatibel. Unter der
Webadresse
www.xreflector.net
kann man sich ueber die aktuellen Geschehnisse informieren.
Vy 73,
Ralph, DC5JQ
Das war die heutige Folge von HamRadio 2day, die Sie in Packet-
Radio unter der Rubrik
AGZ
sowie auf unserer Internet-Website
www.agz-ev.de
nachlesen und auch in Digital Audio im MP3-Format hoeren
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finden Sie im Internet:
http://www.agz-ev.de/agzev/satzung/aufnahmeantrag.pdf
Machen Sie's gut. Bis zur naechsten Ausgabe.
--
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Zukunft Amateurfunkdienst e.V.
* Mit freundlicher Genehmigung der AGZ ins CB Packet-Radio uebernommen *
73 de Hans!
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